Art der Veranstaltung: Forstwissenschaftliche Exkursion für Master-Studierende der Universität Göttingen
Ort und Zeit: Forschungsstation Linde, 1. – 5. September 2025
Leitung: Dr. Martin Jansen, Abteilung Ökopedologie der gemäßigten Zonen und Dr. Guntars Martinson, Abteilung für Ökopedologie der Tropen & Subtropen, Georg-August-Universität Göttingen
Über die Veranstaltung
Die Forstliche Standortskartierung bildet die naturale Grundlage für die waldbauliche Planung aber auch für andere wesentliche Bewirtschaftungsaspekte, wie z. B. die Befahrbarkeit von Standorten oder die naturschutzfachliche Bewertung von Waldbeständen. Die Feldansprache von Geologie, Relief, Humus, Mineralboden und Vegetation sind dabei zentrale Bausteine der Kartierung und erfordern spezielles Wissen und Formenkenntnisse. Die Ansprache der Faktoren vor Ort lässt die Bewertung der Wasser- und Nährstoffverhältnisse eines Standorts zu, welche wiederum die Grundlage für eine zukunftsfähige Baumartenwahl bilden.
Im Rahmen des 14-tägigen Blockpraktikums „Feldpraktikum Standortskartierung“ der Masterausbildung von Studierenden der Forstwissenschaften der Universität Göttingen hatten die Studierenden Gelegenheit, die Grundzüge dieses praktischen Methodenwissens zu erlernen. In der ersten Woche wurden dabei verschiedene Standorte in der Umgebung von Göttingen angefahren und an Hand von Bodenprofilen standörtlich beschrieben und bewertet. In der zweiten Woche wurde nun schon zum wiederholten Male in der Forschungsstation Linde von den Studierenden eine ausgewählte Fläche beispielhaft nach dem Niedersächsischen Standortskartierungsverfahren kartiert. Dabei kam ein Bohrverfahren zum Einsatz, mit dem weitgehend ungestörte Bohrkerne bis zu einer Tiefe von 3 – 4 m gezogen werden können.
Dies erlaubt – neben der Ansprache Humus, Vegetation und Relief – die Integration des tieferen Unterbodens in die standörtliche Bewertung. Dabei zeigte sich, dass die auftretende standörtliche Differenzierung in größerer Tiefe liegt und in Beziehung zum Wachstum der Kiefer steht. Tiefliegende Geschiebelehme und Grundwasserschlüsse sind wurzelerreichbar und wachstumsförderlich. Dies ist neben dem Methodenwissen eine wichtige Erkenntnis, die die Studierenden erfuhren. Die Forschungsstation ist für uns nicht nur ein idealer Ort, um gemeinsam mit Studierenden, Technikern und Dozenten im Gelände zu arbeiten, sondern auch um gemeinsam einzukaufen, zu kochen und essen, sowie in der Ruhe und Abgeschiedenheit des Ortes ins Gespräch zu kommen und die Natur zu genießen.