Art des Projekts: Forschungsprojekt des Max-Planck-Instituts für Biogeochemie in Jena

Autor: Dr. Markus Lange

Kooperationspartner: Prof. Dr. Gerd Gleixner, Forschungsgruppenleiter „Molekulare Biogeochemie

Über das Projekt

Die Landwirtschaft steht vor der Herausforderung, hoch produktiv zu sein, während sie gleichzeitig die Umweltauswirkungen, insbesondere auf die Böden, minimieren muss. Die intensive landwirtschaftliche Nutzung führt jedoch zur Verschlechterung der Bodenqualität, was die Fähigkeit des Bodens beeinträchtigt, Wasser zu speichern und zu regulieren, Nährstoffe bereitzustellen und ein gesundes Ökosystem für Pflanzen und Mikroorganismen zu erhalten.

Huminstoffe, die natürlich im Boden vorkommen, spielen eine entscheidende Rolle bei der Aufrechterhaltung der Bodenstruktur, der Förderung der Wasserhaltekapazität, der Nährstoffbindung und -verfügbarkeit sowie der Unterstützung der mikrobiellen Aktivität. Sie sind wesentlich für die Bodenfruchtbarkeit und somit für die Pflanzenproduktivität.

Die Zugabe von künstlich hergestellten Huminstoffen zu landwirtschaftlich genutzten Böden kann eine vielversprechende Strategie sein, um die negativen Auswirkungen intensiver Landwirtschaft zu mildern und die Nachhaltigkeit zu verbessern. Durch die Verbesserung der Wasserhaltekapazität und Nährstoffeffizienz können künstliche Huminstoffe dazu beitragen, die Bodenqualität zu verbessern, die Abhängigkeit von chemischen Düngemitteln zu reduzieren und die Widerstandsfähigkeit der Pflanzen gegenüber Trockenstress zu erhöhen. Darüber hinaus unterstützen sie die Aktivität und Vielfalt der Bodenmikroorganismen, die für den Abbau organischer Stoffe, die Nährstoffumwandlung und die Aufrechterhaltung einer gesunden Bodenstruktur unerlässlich sind.

Das von der Zwillenberg-Tietz Stiftung geförderte Projekt untersucht, wie ein integrierter Bodenmanagementansatz einen Beitrag zu einer nachhaltigen Landwirtschaft leisten kann. Dabei wird der Einfluss künstlicher Huminstoffe auf die Pflanzenproduktivität quantifiziert und die Veränderungen der physikalischen Bodeneigenschaften, der mikrobiellen Gemeinschaft im Boden und die Nährstoffverwertung durch Pflanzen und Mikroorganismen untersucht. Für den Feldversuch werden künstliche Huminstoffe aus Gärresten der Biogasanlage der Natura Agrar GmbH in Kooperation mit der Firma Artec HTC GmbH im größeren Umfang produziert. In Zusammenarbeit mit der Natura Agrar GmbH werden diese Huminstoffe im Vergleich zu den unbehandelten Gärresten auf den Äckern der Forschungsstation Linde ausgebracht.