Art des Projekts: Doktorandenprojekt
Betreuer: Prof. Dr. Peter Annighöfer und Dr. Martin Jansen
Doktorandin: Barbara Brunschweiger
Über das Projekt
Länger anhaltende Trockenheitsphasen, die aktuell vermehrt eintreten, haben deutschlandweit zu einem in dem Ausmaß bisher nicht dagewesenen Baumsterben geführt. Diese jüngsten Ereignisse haben den Waldumbau stark beschleunigt, wodurch die Forst- und Holzwirtschaft den Folgen der Trockenheit und Hitze zu begegnen versucht, indem stärker strukturierte Bestände gefördert werden. Neue nachhaltige Zukunftskonzepte sollen es ermöglichen, auch zukünftig eine ökonomische Waldbewirtschaftung zu betreiben und die Entwicklung klimaangepasster Waldökosysteme zu unterstützen.
Dieses Projekt möchte diesen Prozess unterstützen, indem zukunftsträchtige Baumarten innerhalb unterschiedlicher Nachbarschaftskonstellationen auf zentrale Fragestellungen hin wissenschaftlich untersucht werden. Dabei steht die Untersuchung der Wirkung verschiedener Waldstrukturen auf das Baumwachstum unter Dürrebedingungen im Vordergrund.
In dem Versuchsaufbau werden verschiedene Waldstrukturszenarien untersucht, bei denen der Hauptbestand aus der einheimischen Kiefernart (Pinus sylvestris) in Reinbeständen oder in Laubmischbeständen besteht. In gemischten Beständen liegt ein besonderer Schwerpunkt auf einheimischen Eichenarten (Quercus spec.). Darüber hinaus wird das Fehlen oder Vorhandensein eines dichten Unterwuchses in den Nebenbeständen berücksichtigt. Die gebietsfremde Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) ist von besonderem Interesse, da sie als invasiv gilt, aber die letzten Dürrejahre vergleichsweise gut überstanden hat.
Ein umfassendes Verständnis der strukturellen Komplexität des Waldes wird durch den Einsatz von terrestrischem Laserscanning erreicht, das durch die Bewertung der Baumartenvielfalt ergänzt wird. Das Ausmaß der Trockenheit wird durch die Analyse des lokalen Luft- und Bodenmikroklimas angenähert, während die Reaktion der Bäume auf Trockenstress durch eine Kombination von Fernerkundungstechniken und Aufnahmen vor Ort untersucht wird. Um mögliche Auswirkungen des standortspezifischen Bodenlebens auf das Baumwachstum unter Trockenheit zu untersuchen, wird die funktionelle Zusammensetzung von Bodenorganismen und Mykorrhizagemeinschaften analysiert.
Als eine der trockensten Regionen Deutschlands bietet die Untersuchungsfläche der Zwillenberg-Tietz Stiftung, in Brandenburg gelegen, ideale Voraussetzungen für die Forschung an Trockenstressreaktionen. Die Auswahl der konkreten Probeflächen basiert auf dem vorangegangenen Projekt „Standortkartierungen mit chemisch-physikalischer Bodencharakterisierung“ (Pampe & Pampe, 2019) der Georg-August-Universität Göttingen, um den Einfluss der Bodeneigenschaften zu berücksichtigen.