Titel: Vergleich populationsökologischer Kleinsäugerparameter auf unterschiedlich genutzten Agrarflächen im Naturschutzgebiet Havelländisches Luch
Art des Projekts: Diplomarbeit an der Humboldt-Universität zu Berlin
Betreuer: Prof. Dr. Ulrich Zeller
Abgeschlossen: 2014
Über das Projekt
Bodenbrütende Vögel wie die Großtrappe (Otis tarda) sind weiterhin in ihren Beständen gefährdet. Das gilt auch für Schutzgebiete wie das NSG Havelländisches Luch, obwohl durch Habitatverbesserungen landwirtschaftlich bedingte Verluste reduziert werden konnten. Ein Grund ist, dass von den verschiedenen Extensivierungsmaßnahmen auch Prädatoren profitieren. Einfriedungen, die eine erfolgreiche Aufzucht der Brut ermöglichen, lassen erkennen, dass Raubsäuger die Hauptprädatoren darstellen. Diese sind in erheblichem Maße vom Kleinsäugeraufkommen abhängig.
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurde mit Hilfe der Fang-Wiederfang-Methode auf Agrarflächen im NSG Havelländisches Luch untersucht, wie sich unterschiedliche Extensivierungsmaßnahmen (Wiedervernässung, Stilllegung, Beweidung) aufgrund verschiedener Habitatpräferenzen auf Dominanz und Dichte der Kleinsäuger sowie die Zusammensetzung der Kleinsäugerzönosen auswirken und wo am ehesten aufgrund von Dominanzverhältnissen zyklische Populationseinbrüche erwartet werden können. Die unterschiedlichen Populationsparameter wurden ermittelt und ihre Abhängigkeiten von den jeweiligen ökologischen Flächen miteinander verglichen. Ergänzend wurden Arthropoden als zusätzliche Nahrungsalternative für Prädatoren mit Barber-Fallen erfasst.
Die Arbeit ist in ein Großprojekt eingebunden, das in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe von Herrn Prof. Zeller an der Humboldt-Universität zu Berlin, der Staatlichen Vogelschutzwarte Buckow/Nennhausen und der Zwillenberg-Tietz Stiftung die Prädation bodenbrütender Vögel untersucht, um deren Schutzsituation und insbesondere die der besonders gefährdeten Großtrappe verbessern zu können.