Langzeitstudie über die Umweltverträglichkeit von Windenergieanlagen
Titel: Umweltverträglichkeit von Windenergieanlagen: Konfliktfeld Fledermäuse und Greifvögel
Art des Projekts: Langzeitstudie am Lehrstuhl für Spezielle Zoologie der Humboldt-Universität zu Berlin
Betreuer: Prof. Dr. Ulrich Zeller
Zeitraum: 2005 – 2018
Abgeschlossene Arbeiten zu diesem Projekt:
- Nadine Andreas: Aktivitäts- und Diversitätsmuster verschiedener Fledermausarten in ausgewählten Windparks der Nauener Platte (Brandenburg)
- Christina Kuhlmann: Erfassung der Chiropterenfauna in ausgewählten Windparks der Nauener Platte (Brandenburg) – Eruierung von Konfliktpotenzialen
Über das Projekt
Zwischen 2005 und 2018 wurden am Lehrstuhl für spezielle Zoologie der Berliner Humboldt-Universität naturschutzrelevante Untersuchungen an Windenergieanlagen (WEA) der Nauener Platte durchgeführt, die in diesem Zeitraum mit 2.741 Hektar das größte Windeignungsgebiet der Region darstellte. Die staatliche Vogelschutzwarte Buckow bei Nennhausen wurde bei der Langzeitstudie miteinbezogen.
Im Verlauf des Projekts entstanden zahlreiche akademische Abschlussarbeiten – Studienjahres-, Bachelor-, Diplom- und Masterarbeiten. Als Langzeituntersuchung bildete es den Rahmen für fortlaufende Studienschwerpunkte. Das übergeordnete Ziel war die Identifikation von Faktoren, die dazu führen, dass Fledermäuse und Greifvögel mit WEA kollidieren. Denn nur so lassen sich Aussagen über das tatsächliche Konfliktpotenzial zwischen Windenergieanlagen und diesen Tiergruppen treffen.
Einen Schwerpunkt bildete die Analyse der Einflüsse verschiedener WEA-Parameter – wie Anlagentyp, Standort, Wetterbedingungen und Saisonalität – auf das Kollisionsrisiko. Um das tatsächliche Konfliktpotenzial abschätzen zu können, waren vor allem zwei Faktoren entscheidend: Zum einen die Erfassung der Mortalität an den Anlagen (Totfundsuche, Verschleppungsrate durch Prädatoren) und zum anderen die Einschätzung der Populationsdichte lokal vorkommender oder migrierender Individuen bzw. (Sub-)Populationen (Arterfassung mittels Netzfang und Ultraschalldetektoren). Derartige wissenschaftliche Untersuchungen und Bewertungen waren aus zwei Gründen unerlässlich: Zum einen können sie dazu beitragen, die anhaltende Diskussion über eine umweltverträgliche Nutzung regenerativer Energien zu versachlichen. Und zum anderen sind sie erforderlich, um innovative Strategien zur Konfliktvermeidung und -minimierung entwickeln zu können.